Machtkritische Bildungsarbeit über Instagram

„Auf welchen Social Media-Plattformen seid ihr unterwegs?“ Fragen wir das in Workshops mit Schüler*innen und jungen Erwachsenen ist Instagram weit vorn bei den Antworten.
Gleichzeitig beobachten wir mit Interesse wie politische Bildner*innen und Institutionen, etwa die Bundeszentrale für politische Bildung, Instagram zunehmend als Bildungskanal nutzen. Dabei entstehen ansprechende Bildungsformate wie „saymyname_bpb“, „erklaermirmal“ oder „working_germany“, mit dem Anspruch diversen Perspektiven Raum zu geben. Nach unserem Motto „bilden. suchen. verändern“ suchen wir als F3_kollektiv 2022 den Weg in die Instagram-Bildungswelt!

In dem Projekt “#digital_global. Machtkritische Bildung zur Digitalisierung im Globalen Lernen, in der Grundbildung und auf Instagram” werden wir die Inhalte unserer Materialien zur Digitalisierung an diesen neuen Lernort tragen. Wir sind gespannt auf die neue Art der Interaktion mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Instagram als Lernort

Über den geplanten Bildungskanal können wir die Zielgruppen auf zusätzlichem Wege erreichen und auch jenseits von Workshops mehr jungen Menschen eine machtkritische Perspektive auf den Prozess der Digitalisierung eröffnen. Auch in diesem Bildungsformat bleib das Ziel die Verflechtungen zwischen der Digitalisierung und den Themen Rohstoffe, Gender und Pandemie aufzuzeigen und kritische Reflexion über das Wirken von Machtverhältnissen im globalen Kontext anzuregen. Auch auf Instagram wollen wir insbesondere Perspektiven aus dem Globalen Süden (Fokus Lateinamerika), von BIPoC und FLINT*-Personen aufzeigen.

In der aktuellen Konzeptions-Phase überlegen wir, wie wir unser Bildungsmaterial am besten in Instagram-Formaten aufbereiten: Ob #niunamenos aus der Übung „Strategien gegen Gewalt“, Lithium-Bergbau für Akkus am Beispiel aktueller Entwicklungen in Bolivien und Chile oder weltweite Erfahrungen mit der Veränderung von Arbeit in Zeiten der Pandemie – es gibt viele Menschen und Bewegungen, von denen gelernt werden kann.

Die Zielgruppen sollen darüber hinaus für die eigene Perspektive, Rolle und Verantwortung in global ungerechten Zusammenhängen sensibilisiert werden. Dafür soll der Kanal nicht nur Handlungsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen aufzeigen, sondern auch zur Reflexion und Diskussion von Handlungsmöglichkeiten unter den Nutzer*innen anregen.

Machtkritische Inhalte stärken

Während der Konzeption bilden wir uns nicht nur selbst fort und erstellen beispielsweise Persona (Zielgruppenanalyse), sondern diskutieren auch, was machtkritische Bildungsarbeit auf Instagram ausmacht. Uns ist bewusst, dass wir mit Instagram eine werbe- und profitorientierte Plattform nutzen. Wir sehen aber eine Chance darin mit Sichtbarkeit auf der Plattform und der Interaktion mit Nutzer*innen ein Nachdenken über genau diese herrschenden Logiken im digitalen Raum anregen. Außerdem wollen wir zu einer stärkeren Präsenz machtkritischer Bildungsinhalte auf Instagram beitragen. Instagram ersetzt für uns keinesfalls Formate, in denen interaktives und partizipatives Lernen in Gruppen möglich ist. Wir sehen in dem neuen Format allerdings ein geeignetes Format, um die Reichweite unserer Projektinhalte zu erhöhen und Zielgruppen mit wichtigen Inhalten des Globalen Lernens vielfältiger zu erreichen.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 starten wir mit der Bildungsarbeit auf Instagram. Besucht uns aber gerne jetzt schon auf dem F3_kollektiv-Account (@f3_kollektiv)! Oder stöbert auf der #digital_global-Website in den Bildungsmaterialen, wenn ihr neugierig seid, welche Inhalte euch in aufgearbeiteten Instagram-Formaten erwarten.